Das IHHT Höhentraining oder manchmal auch Sauerstofftherapie genannt, heißt korrekterweise Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training. Es kann bei verschiedenen Beschwerden, wie z.B. dem chronischen Fatigue Syndrom, der Fibromyalgie, aber auch bei Asthma, COPD und sogar Burnout oder Depressionen helfen.
Hört sich erst einmal suspekt an, dass soviel Leiden damit behandelt werden können, oder? Ist es tatsächlich aber gar nicht und man muss verstehen, wie diese Therapie, oder besser gesagt das Training funktioniert. Also wie und warum es so positive Effekte für unseren Körper hat.
Darum an dieser Stelle mal kurz zusammengefasst:
Wenn der Körper einem Sauerstoffmangel ausgesetzt wird, setzt der Organismus einen Mechanismus in Gang, der unter anderem durch Anpassung der Energiegewinnung für ein möglichst langes Überleben sorgen soll. Die IHHT setzt Hypoxie in Intervallen ganz gezielt ein, um insbesondere Prozesse der verbesserten Energiegewinnung anzuregen, wodurch wiederum Beschwerden reduziert werden sollen.
Sauerstoff bedeutet Leben – ohne Sauerstoff wäre das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, nicht vorstellbar. Für uns Menschen führen nur wenige Minuten ohne Sauerstoff zu schwersten Beeinträchtigungen und schließlich zum Tod. Damit der Körper auf eine Sauerstoffarmut (Hypoxie) sofort reagieren kann – um möglichst lange zu überleben –, hat er hochwirksame zelluläre Mechanismen entwickelt, die schon nach zwei Herzschlägen einen Sauerstoffmangel detektieren und das dafür notwendige genetische Programm aktivieren. Für die Entdeckung des grundlegenden physiologischen Mechanismus zur Hypoxie wurde 2019 der Medizinnobelpreis vergeben. Tatsächlich wird das Prinzip schon sehr lange von Sportlern genutzt, um den Körper leistungsfähiger zu machen.
Wieso funktioniert es und was passiert denn da im Körper?
Alles Leben hängt von einer permanenten Energiezufuhr ab. In tierischen – und damit auch menschlichen – Zellen wird die Nahrung unter Verbrauch von Sauerstoff in Energie umgewandelt. Dieser Vorgang findet in unseren Zellen statt und zuständig dafür sind die Mitochondrien. Je nach Organ, bzw. Aufgabenstellung hat eine Zelle sehr viele Mitochondrien. Muskelzellen benötigen z.B. sehr viel Energie, das Gehirn noch viel mehr und eine Eizelle hat bis zu 100.000 Mitochondrien. Sie sind also so etwas, wie die Akkus unserer Zellen.
Unglücklicherweise funktioniert dieser Prozess aber nicht immer so reibungslos und es gibt kleine Pannen. Durch unvollständige Abläufe werden freie Radikale gebildet, die ihrerseits wieder die mitochondriale DNA schädigen.
Die Folge sind Leistungseinschränkungen und, wenn sich diese Vorfälle häufen, kommt es zu sogenannten Mitochondriopathien. Eine Mitochondriopathie kann unter anderem Kopfschmerzen, unerklärbare Gewichtszunahme, Sodbrennen, Bluthochdruck, Muskelschwäche und -krämpfe, Depressionen, ständigen Harndrang, Herzrasen, Schlafprobleme, häufige Infekte und Diabetes mellitus fördern.
Nach einer gewissen Zeit reagieren dann endlich unsere Zellen und versuchen die geschädigten Mitochondrien auszutauschen. Durch die IHHT gelingt es, diese Reaktionszeit deutlich zu verkürzen. Der Körper startet er ein spezielles genetisches Sonderprogramm, das in allen Zellen vorhanden ist und es werden augenblicklich neue, und vor allen Dingen gesunde Mitochondrien gebildet, die ihrerseits wieder die volle Leistung bringen.
Mögliche Wirkungen und spürbare Folgen sind: Aktivierung des Zellstoffwechsels und der Fettverbrennung Steigerung der physischen und psychischen Belastbarkeit Stärkung des Immunsystems langfristige Verbesserung der Sauerstoffversorgung der Zellen Unterstützung von Regeneration und Entgiftung bessere Schlafqualität
Zusammenfassung Zur Energiegewinnung benötigt man intakte Mitochondrien. Belastungen durch Stress, Umweltgifte, Schlafmangel, falsche Ernährung und Alter können dem dynamischen mitochondrialen Netzwerk schaden. In der Folge fehlt es dem Körper an Energie und er wird anfälliger für chronische Erkrankungen. Krebszellen lieben beispielsweise eine sauerstoffarme Umgebung. Die Zufuhr von Sauerstoff im Intervall ist eine präventive Maßnahme gegen Erkrankungen.
Mithilfe einer kontrollierten IHHT wird der mitochondriale Stoffwechsel reprogrammiert, indem defekte Mitochondrien eliminiert und gesunde zur Teilung angeregt werden. Dieses führt zu verschiedenen positiven Effekten wie der Aktivierung des Zellstoffwechsels und der Fettverbrennung, der Steigerung der physischen und psychischen Belastbarkeit und der Stärkung des Immunsystems.
Mehr zu den behandlbaren Indikationen findet man hier.